Niederfränkisch

German

Etymology

niederfränkisch or nieder + Fränkisch

Pronunciation

  • (file)

Proper noun

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  1. Low Franconian, Low Frankish

Meronyms

  • Rheinmaasländisch (Rhein-Maasländisch (rare)) (divided into Nordrheinmaasländisch (north of Ürdinger Linie, including Kleverländisch) and Südrheinmaasländisch (between the Ürdinger and the Benrather Linie), and including both Niederrheinisch from Germany and Limburgisch from the Netherlands)
    • Niederrheinisch (Low Franconian in Germany in the Lower Rhine region)
      • Nordniederrheinisch (uncommon)
      • Südniederrheinisch (uncommon)

(diachronic)

Holonyms

Further reading

  • 1903, Otto Lyon, Handbuch der Deutschen Sprache für höhere Schulen. Mit Übungsaufgaben. Erster Theil: Sexta bis Tertia, 8th ed. p. 275f. in section 35. Die niederdeutschen Mundarten:
    Die niederdeutschen Mundarten zerfallen zunächst in einen niederfränkischen und in einen niedersächsischen Zweig. Zum Niederfränkischen gehören: a) das Flandrische, b) das Brabantische, c) das Südostniederfränkische, das in das Limburgische und in die Mundart der Kreise Geldern und Kempen zerfällt (zu der Geldern-Kempenschen Gruppe rechnet man besonders die Krefelder Mundart und den Dialekt von Süchteln); d) das Bergische, das echt in Mülheim a. d. Ruhr, in Remscheid und Ronsdorf, sowie in der Gestalt von westfälischen Übergangsmundarten in Elberfeld und Werden gesprochen wird; e) das Holländische und f) das Geldersche, das in das Nordgeldersche, wie es besonders in der niederländischen Landschaft Gelderland gesprochen wird, und in das Südgeldersche zerfällt, das man in Cleve und Mörs hören kann. Der größte Teil des Niederfränkischen gehört also belgischem und holländischem Gebiet an, während von Mundarten auf deutschem Gebiete nur die niederrhenischen hierher gehören, die westlich vom Rhein gesprochen werden.
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  • Anton Franz Lenhardt (1916) Die deutschen Mundarten, page 49: “Zum Niederfränkischen gehören 1. das Niederländische und 2. das Niederrheinische. [...] 2. Niederrheinisch. Es umfaßt das Südgeldersche (Mörs, Kleve), die Mundarten von Krefeld und Süchteln, das Bergische (Remscheid, Solingen, Mettmann, Mülheim a. d. Ruhr, Werden, Elberfeld).”
  • Die niederfränkischen Mundarten im Nordosten der Provinz Lüttich von Wilhelm Welter unter Mitwirkung von J. Delhez, L. Grootaers und J. Langohr, 1933, page 28:
    Auf der Uerdinger Linie als der Normalgrenze zwischen reinem Niederfränkisch einerseits und dem ripuarisch beeinflussten Südniederfränkischen 2) andererseits steht heute [...]
    2) Als südniederfränkisch bezeichne ich nach dem Vorbilde des Rheinischen Wörterbuches die Mundarten zwischen Benrather und Uerdinger Linie. Ich halte diesen Terminus für recht glücklich, weil er einmal die niederfränkische Grundstruktur des Gebietes bestehen lässt und andererseits aus die Verknüpfung mit dem ripuarischen Süden hinweist.
  • 1961, J. van Dam, Handbuch der deutschen Sprache, 1st vol., 5th ed., J. B. Wolters / Groningen, p. 17:
    Das sog. Ostniederfränkische in Deutschland und den südöstlichen Teilen der Niederlande ist Dialekt geblieben. Das Westniederfränkische jedoch hat sich im Lauf des Mittelalters unter dem Einfluß politischer und kultureller Faktoren zu einer selbständigen Kultursprache entwickelt, eben dem Niederländischen, [...]
    (please add an English translation of this quotation)
  • 1961, J. van Dam, Handbuch der deutschen Sprache, 1st vol., 5th ed., J. B. Wolters / Groningen, p. 17:
    Das Ostniederfränkische hat eine ältere Überlieferung als das Niederländische (das älteste Denkmal sind die ostniederfränkischen Psalmen) und [...]
    (please add an English translation of this quotation)
  • [ Jan Goossens, Die gerundeten Palatalvokale im niederländischen Sprachraum, in: 1962, Ludwig Erich Schmitt (ed.), Zeitschrift für Mundartforschung, XXIX. Jahrgang 1962, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden, p. 312–328, here p. 313:
    Wenn ich von Süd- und Nordniederfränkisch rede, gebrauche ich die deutsche Fachsprache. In der niederländischen verwendet man statt Südniederfränkisch den Ausdruck Ostniederfränkisch, und statt Nordniederfränkisch den Ausdruck Westniederfränkisch.
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    ]
  • Richard von Kienle (1969) Historische Laut- und Formenlehre des Deutschen, 2nd edition, page 37: “Diese Dehnung setzt im Altwestniederfränkischen bereits in ahd. Zeit ein und ist im Mnl. bereits voll durchgeführt.”
  • Hans Eggers (1969) Deutsche Sprachgeschichte III: Das Frühneuhochdeutsche, Rowohlt, page 76:
    Daher gehen die westlichen Gebiete , West- und Ostflandern (um Brügge bzw. Gent), Brabant (um Antwerpen), in denen der fränkische Zustrom nicht so stark war, von Anfang an ihre eigenen Wege, während Limburg (Ostniederfränkisch) jedenfalls so lange stärker unter niederrheinisch-deutschem Einfluß, bis es 1288 an Brabant fällt und seitdem stärker nach Westen orientiert ist.
  • Cola Minis (1981) Zur Vergegenwärtigung vergangener philologischer Nächte, Amsterdam, page 16: “Im Niederbergischen, also nördlich der Benrather Linie, belegt das Rhein. Wb. īker (n. und m.), im linksrheinischen Südniederfränkischen īeker, in den Gebieten um Kempen und Mörs, nördlich also der Ürdingerlinie ēker.”
  • Dieter Stellmacher, Phonologie und Morphologie, in: 1983, Gerhard Cordes, Dieter Möhn (Hrsg.), Handbuch zur niederdeutschen Sprach- und Literaturwissenschaft, Erich Schmidt Verlag : Berlin, p. 238ff., here p. 240 [restricted to post-1945 Germany, also not considering e.g. Niederpreußisch or Low Prussian]:
    Als ein dritter Dialektraum des Nd. [= Niederdeutschen] wird oft noch das Niederfränkische gewertet, die deutsche Dialektlandschaft am Niederrhein von Neuß bis Kleve.
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  • 1991, Willi J. J. Pijnenburg, Das ›Vroegmiddelnederlands Woordenboek (1200–1300)‹: Seine Bedeutung für die computergestützte Lexikographie in Belgien und in den Niederlanden, in: Kurt Gärtner, Paul Sappler, Michael Trauth (eds.), Machinelle Verarbeitung altdeutscher Texte IV: Beiträge zum Vierten Internationalen Symposion Trier 28. Februar bis 2. März 1988, Max Niemeyer Verlag : Tübingen, p. 60ff., here p. 63:
    Mit Hilfe des Kriteriums der hochdeutschen Lautverschiebung, der Pronomina mit h-Anlaut und einigen zusätzlichen Kriterien ist es möglich, diese Texte aus dem Gebiet nördlich der Uerdinger Linie, also das Kleverländische, das Südniederfränkische und das Niederbergische, im 13. Jahrhundert in vielerlei Hinsicht noch zum Mittelniederländischen zu rechnen.
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  • 1993, Leo Camerlynck, Französisch-Flandern oder Flandern in Frankreich, in: Wim Waumans (ed.), Mit fremden Augen: Niederländisch, eine Sprache, verschiedene Kulturgemeinschaften (Duisburger Arbeiten zur Sprach- und Kulturwissenschaft, 15), page 287ff., here p. 288:
    Die Sprache, die im größten Teil dieser Grafschaft Flandern gesprochen wurde, war das Westniederfränkische, als Vorläufer des Niederländischen.
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  • 1997, Johannes Venema, Zum Stand der zweiten Lautverschiebung im Rheinland: Diatopische, diachrone und diastratische Untersuchungen am Beispiel der dentalen Tenuis (voralthochdeutsch /t/), Franz Steiner Verlag : Stuttgart, p. 12 (in section 1.1.7 Der "Rheinische Fächer" on p. 10–13):
    Nördlich an das Ripuarische schließt sich das Südniederfränkische an, das nach Norden (zum Klevischen hin) von der Ürdinger Linie begrenzt wird, die unverschobenes und verschobenes /k/ in ich trennt. Unter der Voraussetzung, daß alle Dialekte als Niederdeutsch/Niederfränkisch anzusehen sind, die kein Lautverschiebungsmerkmal aufweisen, muß für den westlichen Bereich die Ürdinger Linie als Grenze zwischen dem Mitteldeutschen und dem Niederdeutschen angesehen werden und nicht die meist herangezogene Benrather Linie. Im Berliner Raum verläuft die maken/machen-Linie dann nördlicher als die ick/ich-Linie, weshalb dort die erstere als Grenze zwischen Mittel- und Niederdeutsch gesehen werden sollte.
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  • 2000, Jan Goossens, edited by Heinz Eickmans, Loek Geeraedts, Robert Peters, Ausgewählte Schriften zur niederländischen und deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft (series: Niederlande-Studien Band [22]), Waxmann, Münster / New York / München / Berlin, p. 201:
    Ein Stammbaum, in dem eine Identifizierung von Niederländisch und Niederfränkisch durchgeführt wird, ist also unrichtig.
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  • [ 2001, Michael Elmentaler, Sprachgrenzen und Sprachschichtungen im Rheinland: Zur sprachlichen Genese des »Rheinischen«; in: Bernd Kortländer, Gunter E. Grimm (eds.), »Rheinisch«: Zum Selbstverständnis einer Region, p. 119ff., here p. 141f.:
    Einen [...] Vorschlag macht Arend Mihm: Sprache und Geschichte am unteren Niederrhein, in: Niederdeutsches Jahrbuch 115 (1992), [..], der das gesamte Dialektgebiet als »Rheinmaasländisch« bezeichnet, wobei die Uerdinger Linie die Grenze zwischen dem »Nordrheinmaasländischen« (Nordlimburgisch und Kleverländisch) und dem »Südrheinmaasländischen« (Südniederfränkisch) bildet. ]
  • 2002, Werner Beckmann, Suppletion im Niederdeutschen (= Niederdeutsche Studien 47), Böhlau Verlag : Köln, Weimar, Wien, p. 43:
    Im dt. Sprachgebiet ist derselbe Zustand im Nordniederfränkischen (in den klev. [= klev(erländ)ischen] Mundarten) als gej - ow erhalten. [...] Im nordnfränk. [= nordniederfränkischen] (klev.) Kranenburg wird [...]
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  • 2008, Georg Cornelissen, Meine Oma spricht noch Platt: Wo bleibt der Dialekt im Rheinland?, Greven Verlag Köln, p. 40, inside the chapter Die Benrather Linie: Die „fränkischen“ Dialekte am Rhein und ihre Gliederung:
    Die Benrather Linie trennt den niederfränkischen vom mittelfränkischen Sprachraum [...]. Das Niederfränkische gliedert sich wiederum in drei Areale, für die sich die Begriffe Kleverländisch, Südniederfränkisch und Ostbergisch anbieten.
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  • 2011, Wilken Engelbrecht, Niederdeutsch, Nederduijtsch und Deutsch – Gedanken zu den in Zeit und Raum verlaufenden Sprachgrenzen, in: Ingeborg Fiala-Fürst, Jaromír Czmero (eds.), Amici Amico III: Festschrift für Ludvík E. Václavek (Beiträge zur deutschmährischen Literatur, 17), page 151ff., here p. 157:
    Die niederländischen Dialekte gehören zur westniederfränkischen Gruppe.
    (please add an English translation of this quotation)
  • [ 2013, Ute K. Boonen and Ingeborg Harmes in collaboration with Michaela Poß, Truus Kruyt and Gunther De Vogelaer, Niederländische Sprachwissenschaft: Eine Einführung, p. 40f.:
    Das Limburgische und Niederrheinische wiederum werden häufig unter der Bezeichnung Rhein-Maasländisch (Rijn-Maaslands) zusammengefasst [...]
    (please add an English translation of this quotation)
    ]
  • 2019, Michael Elmentaler, Anja Voeste, Areale Variation im Deutschen historisch: Mittelalter und Frühe Neuzeit, section Rheinmaasländisch (Niederfränkisch), in: Sprache und Raum: Ein internationales Handbuch der Sprachvariation. Band 4: Deutsch. Herausgegeben von Joachim Herrgen, Jürgen Erich Schmidt. Unter Mitarbeit von Hanna Fischer und Birgitte Ganswindt (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft (Handbooks of Linguistics and Communication Science / Manuels de linguistique et des sciences de communication) (HSK) 30.4.), Berlin/Boston, p. 61ff., here p. 70:
    Die nördlich der Benrather Linie gelegenen deutschen Mundarten des unteren Niederrheins bilden mit denen der ostniederländischen und nordostbelgischen Provinzen Limburg seit alters her einen gemeinsamen Sprachraum. Um die Einheitlichkeit dieses Sprachraums zum Ausdruck zu bringen, die sich bis zur Frühen Neuzeit auch in einer gemeinsamen Schreibsprache manifestiert, hat Mihm (1992: 104) den Terminus Rheinmaasländisch (Rhml.) vorgeschlagen, der im Folgenden anstelle des unspezifischeren Ausdrucks „Niederfränkisch“ verwendet wird. In der Nord-Süd-Dimension können anhand einiger Sprachmerkmale nordrheinmaasländische (kleverländische) von südrheinmaasländischen Mundarten unterschieden werden, wobei die Grenze etwa auf der Höhe der Uerdinger Dialektlinie verläuft.
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  • 2019, Michael Elmentaler, Nordniederdeutsch, Ostfälisch, Westfälisch, Nordrheinmaasländisch, section in: Sprache und Raum: Ein internationales Handbuch der Sprachvariation. Band 4: Deutsch. Herausgegeben von Joachim Herrgen, Jürgen Erich Schmidt. Unter Mitarbeit von Hanna Fischer und Birgitte Ganswindt (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft (Handbooks of Linguistics and Communication Science / Manuels de linguistique et des sciences de communication) (HSK) 30.4.), Berlin/Boston, p. 550ff., here p. 561:
    Gegenüber dem Südrheinmaasländischen ist das Nordrheinmaasländische durch den Erhalt des unverschobenen k in ik 'ich' gekennzeichnet (vs. südrhml. ich/ech).
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  • 2021, Pembe Şahiner, Zur Rolle und Funktion der Sprache im Film Solino (2002) von Fatih Akın, section Zum Ruhrdeutschen, in: Deniz Bayrak, Enis Dinç, Yüksel Ekinci, Sarah Reininghaus (eds.), Der deutsch-türkische Film: Neue kulturwissenschaftliche Perspektiven, p. 265ff., here 274:
    Die Dialekte NRWs gliedern sich mit Hilfe der Benrather Linie und der Einheitsplurallinie in drei Sprachräume: Westfälisch (Essen, Bocholt, Dortmund), Niederfränkisch (Kleve, Duisburg, Düsseldorf) und Mitteldeutsch (Köln, Aachen, Siegburg). Essen grenzt an das Niederfränkische bzw. Ostbergische.
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  • June 2022, Hartmut Ronge, Langenscheidt Sprachkalender 2023: Dialekte, Juni: 14: Mittwoch:
    Kleverländisch bzw. Klevisch ist mit dem Südgelderschen und dem Bergischen verwandt, gehört zur nordniederfränkischen Dialektgruppe in Nordrhein-Westfalen und wird auch in grenznahen Gebieten der Niederlande gesprochen.
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  • June 2022, Hartmut Ronge, Langenscheidt Sprachkalender 2023: Dialekte, Oktober: 4: Mittwoch:
    Mölmsch Platt, der Dialekt um Mülheim an der Ruhr, gehört zu Ostbergisch, einer niederfränkischen Mundartgruppe im Bergischen Land.
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